Erika Pluhar – Anna – Eine Kindheit

Erika Pluhar – Anna – Eine Kindheit

Gepostet von

Verschrobene Kindheit

Letztes Jahr war ich in Österreich. Und dort habe ich einige Bücher aus der Österreichischen Literatur gekauft. Nun wurde es Zeit für einen weiteres Buch. Und ich mag ja Bücher mit viel Lebensgeschichte.

Und diese gibt es hier auch. Aber nur bedingt. Denn in dem Buch verfolgen wir Anna. Ein Kind, dass in einer Künstlerehe in Wien geboren wurde. Der Vater als Lebemann nie da. Die Mutter Schauspielerin und viel unterwegs. Und zwischendrin steckt Anna.

Erika Pluhar – Anna – Eine Kindheit

Anna. Ein kleines Mädchen, dass Hin- und hergeschoben wird zwischen Kindermädchen, Omas und Opas und Heim. Im Endeffekt dreht sich alles in dem Buch um dieses Gezeter. Mal ist sie hier, mal ist sie dort. Immer weiter dreht sich die Spirale der Erziehung. Mal gibt es neue Liebhaber der Mutter, mal taucht der Vater mit neuen Sachen auf. Und mehr passiert auch nicht.

Das Buch erscheint leider wie eine Aufzählung vieler kleiner Ereignisse im Leben der Anna. Natürlich passt alles zusammen, aber nur selten blickt man auf die Gedanken und Gefühle von Anna. Die einzelnen Momente mag sie oder auch nicht. Aber mehr nicht. Oder kann ein Kind noch nicht so weit denken? Sich wehren? Ich weiß es nicht.

Einen roten Faden gibt es dann doch noch im Buch: der Onkel. Wiederkehrende Asthmaanfälle. Doch auch diese werden bald zur Tagesordnung, man hat sich irgendwann auch an ihn gewöhnt. Ob das Folgen dieses ewigen hin- und hers waren? Man weiß es nicht.

Leider endet dieses Buch viel zu abrupt. Klar, ein neues Kapitel fängt mit der neuen Schule für Anna an. Doch was passiert weiter in ihrem Leben? Hier hat man die Chance der späteren Reflektion auf die jungen Jahre vertan. Genau das wäre der spannendere Part der Story gewesen. Doch so bleibt es eine unruhige und unbeständige Kindheit, die keiner Erleben mag. Und hier spreche ich nicht von Kindesmissbrauch etc. Das passiert hier in dem Buch nicht.

Zusammenfassend ist es ein nettes Buch über eine nicht ganz so übliche, aber trotzdem sehr realitätsnahe Kindheit eines Mädchens, dass einfach nur geliebt werden will. Und Halt sucht.


Erika Pluhar – Anna – Eine Kindheit

Residenz Verlag

245 Seiten

4 Sterne

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