Hallo hallo!!!
Ich bin gerade beim Literaturcamp in Heidelberg und blogge nun ganz im Stil vom ESC Kompakt Blog über das Litcamp. Ihr könnt also jetzt live dabei sein oder einfach später meine Gedanken ungefiltert hier lesen!!!
Wer mehr erfahren möchte, was das „Litcamp“ ist, hier ist mein Beitrag vom letzten Jahr: Mindfuck Litcamp 2018
Der Blog wird ständig aktualisiert, da ich trotz keiner geplanter Session meinen Laptop mitgebracht hatte.
Was bisher geschah:
Gleiches Hotel wie letztes Jahr. Anfahrt war wieder nicht die Beste. Same procedure as every year. Doch schon beim Hinlaufen zum Litcamp wurde gleich eine Neuerung festgestellt: die Zelte befinden sich nun vor dem Dezernat 16, wo der ganze Trubel statt findet. Ansonsten alles gleich wie letztes Jahr, was auch beruhigend wirken kann.
Der große Saal füllte sich, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass tatsächlich weniger da sind als letztes Jahr (gab ja auch sehr viele Absagen via Twitter). Und irgendwie zog sich das durch. Die Vorstellungsrunde war schnell abgehakt, wo sich wirklich jeder kurz mit 5 Worten vorstellen muss. Immer ein kleiner Höhepunkt am Anfang des Litcamps.
Die Sessionplanung an sich verlief ruhig und ohne Chaos wie im letzten Jahr. Am Ende blieb sogar ein freier Sessionslot übrig. Wirklich weniger Teilnehmer dieses Jahr? Ich frage mich da, wie es dann bei der heuten Sessionplanung zum Abend verlaufen wird und dann erst morgen. Na mal sehen.
Nach der Sessionplanung kam dann das große Chaos!!! Wirklich jeder lief zu den zwei Boards, die die Session eintakteten. Ich hielt mich zurück, denn eigentlich hatte ich vor, bei dem Sessiondigitalisierung mitzuhelfen. Ich war auch schon eingeteilt. Aber naja, es kamen dann doch noch Helfer hinzu und drängeln ist bei mir ja auch nicht. Trotz dem Chaos und der unnötigen Warterei (die Masse wollte einfach nicht zur ersten Session gehen!!!) schaffte ich zur 1. Session!!!
Session 1: Smalltalk für Introvertierte
11:30 Uhr bis 12:15 Uhr
Nach ersten Findungsphase (Wo ist der Ort der Session???) hab ich doch noch das beste daraus mitgenommen. Erst vor ein paar Wochen hatte ich Schulungen zur Rhetorik und Storytelling. Da passt es super mit rein.
Learning:
- In jeder Gruppe gibt es Arschlöcher
- Wenn man Gruppen ansprechen möchte, erstmal kurz die Personenanzahl der Gruppe ermitteln. Und nur bei ungerader Gruppenanzahl in die Gruppe hinein ansprechen.
Session 2.1: Kritik ist ein Geschenk!!!
12:30 Uhr bis 13:15 Uhr
Die nächste Session schloss sich an meine obigen Schulungen auch an. Aber hier gab es eine wahre „Folienschlacht“. Bei der Hitze hatte ich leider keinen Nerv dafür. Schade, aber mich zog es weiter:
Session 2.2: Warum Goyim nicht über Jüd*innen schreiben sollten
Zweiter Versuch. Und nun ärgere ich mich, den Anfang hier verpasst zu haben. Trotzdem kluge Ansätze und mehr Klarheit für mich. Hier werde ich definitiv weiterhin den Twitteraccount von Livenitup_DE weiterhin verfolgen.
Learning:
- Jüdisch leben ist nicht gleich Jüdische Religion zu praktizieren
Mittagessen:
Naja. Lange Schlange in der Sonne. Die Nudeln wurden kurz in der Pfanne warm gemacht, was zu langen Wartezeiten führte. Und geschmeckt hat es nicht wirklich. Was waren das für Nudeln? Und wo sind die Maultaschen????
Session 3: Grundkurs Depressionen
14:00 Uhr bis 14:45 Uhr
Da wollte ich unbedingt hin! Letztes Jahr ärgerte ich mich, nicht zu dieser Session gegangen zu sein. Nun eine Wiederholung der Session aus dem Vorjahr! Denn Uwe Hauck hatte einen Suizidversuch hinter sich, hat Depressionen und schrieb ein Buch darüber. Und hier erzählte er seine Story. Sehr interessant! Vermutlich werde ich bald das Buch mal lesen!!!
Leider ging der Anfang ein wenig unter. Das lag nicht am Vortragenden sondern an den Personen, die noch vom Mittagessen dort saßen. Das ist halt schade, dass dieser Sessionort gleichzeitig mit dem Essensort zusammenfällt. Gequatsche kann man da schlecht abschalten.
Learning:
- Eine Therapie hilft
- Echten Freunden und Familie bei Problemen anvertrauen!!!
- Man kann sich seinen Therapeut aussuchen (man hat 3 bis 5 Probesitzungen!!!) und man muss sich ihm anvertrauen können
Session 4: Ich hasse lesen (mit Kindern)
15:00 Uhr bis 15:45 Uhr
Eigentlich hatte ich eine andere Session auf meinem Plan: Romanfiguren of Color. Leider war der Raum zu klein, die Sitzplätze waren alle schon weg und muffig war es auch. Ich entschied, dass dies nichts für mich wäre. Schade schade. Dafür nutze ich nun die Zeit zum schreiben hier ganz oben im Gebäude in der Turnhalle (bester Wlan-Empfang hier im Dezernat!), höre der Diskussion zu Leseerfahrungen mit Kindern, die nicht lesen wollen zu. Auch interessant!!! Und wesentlich ruhiger als an den Orten draußen vor dem Dezernat.
Kuchenzeit
Ich hoffe, ich bekomme heute einen (nicht so wie im letzten Jahr!)
–> nun, es gab einen großen Keks, oder auch Cookie genannt. Naja
Session 5: Repräsentation von Minderheiten / Diversity
16:30 Uhr bis 17:15 Uhr
Schöne Zusammenfassung der ganzen Diskussion drüben bei Twitter!!!
Learning:
- Kein Mensch ist gleich (wäre ja auch langweilig)
Hier gab es eine kurze Unterbrechung für mich. Das Slusheis war fertig! Mein erstes Slusheis auf dem Litcamp Heidelberg. Yeah!!!!
Session 6: Eine kurze Einführung in die Apokalypse
17:30 Uhr bis 18:15 Uhr
Lars Fischer vom Fischblog erzählte von vergangenen Apokalypsen (zwei Mal traf es die Dinosaurier, einmal hatten sie Glück, einmal Pech) und von bevorstehenden – die künstliche Intelligenz, die wohl bald zu Gut wird (und nicht zu bösartig, wie immer behauptet). Aber kann auch gut möglich sein, dass der Mensch es alles selbst vermasselt – Klimawandel und so. Interessanter wissenschaftlicher Beitrag.
Learning:
- Dinosaurier hatten halt Pech gehabt
- und die Menschheit vermutlich bald auch (sofern nicht die Künstliche Intelligenz zuerst zuschlägt)
Abendessen:
Gab es dieses Mal nicht vor Ort (oder nur die Reste vom Mittag). Zusammen mit zwei weiteren Teilnehmern ging ich zum nächstbesten Döner. Falafel essen. Tat gut, auch wenn die Hitze kaum für Appetit sorgte.
Sessionplanung 2:
Na mal sehen, die die Abendsessionplanung so läuft. Es ist deutlich ruhiger hier geworden. Und leerer. Und tatsächlich gibt es weniger Sessions. So richtig Lust hat man aber auch nicht mehr bei dieser Hitze. Mal schauen, wie lange ich hier noch aushalte.
Session 7: My dad wrote a porno – Podcast hören
20:15 Uhr bis 21:15 Uhr
Es ist auf Englisch und auch für mich schwer, in dieser Lage zuzuhören. Aber Grundidee ist super: Ein Sohn erfährt, dass der eigene Vater Pornos schreibt. Und nun ließt er diese vor. Doch hier muss ich ehrlich sein: irgendwann habe ich abgeschaltet und war schon in Gedanken an die Rückfahrt morgen. Welche Autobahn werde ich wohl gen Osten nehmen? Hinzu waren auf der Gegenrichtung wahnsinnig viele Staus.
Session 8: Suses Cover Kuriositäten
21:15 Uhr bis ???
Aus Mangel an Alternativen besucht. Der männliche Sidekick von Suse musste die schlimmsten und kuriosesten Buchcover der Welt erklären und deuten. Gern gesehen sind hier Bildbearbeitungsfails, falsche Intentionen zwischen Cover und Buchinhalt und kuriose Buchtitel (meist inkl. sehr einfallsreicher Coverdesigns).
Für mich war es wie letztes Jahr nicht immer lustig. Der Sidekick tat hier aber gut. Leider verleitet dies dann doch sehr zum Quasseln zwischen den Beiden. Und so zog sich die Session wahnsinnig in die Länge. Und es war kein Ende in Sicht. Daher beschloss ich, den ersten Tag vom Litcamp für mich zu beenden und ging zurück ins Hotel.
Schade schon, da ich gern die letzte Session des Tages, die PowerPoint-Karaoke (random Powerpointfolien werden gezeigt und man dazu den Inhalt improvisiert vortragen. Hätte ich gern zugeschaut. Aber so ist nun einmal.
Ich verabschiede mich für heute. Heute geht es hier in einem neuen Beitrag weiter. Nächste Woche folgt dann noch ein Fazit der zwei Tage Litcamp