Ordnung muss sein!!!
Kennt ihr das? Ich mag Aufräumen so gar nicht. Schon als Kind habe ich mich immer davor gedrückt. Noch heute sehe ich meine verzweifelte Mutti vor mir, wie sie mir (manchmal zu deutlich) vorführte, was Unordnung heißt. Gelernt habe ich schon aus Trotz wohl nicht so viel davon. Aber es wurde besser. Wirklich. Trotzdem fühle ich mich mittlerweile sehr beengt. Viele Dinge kauft man, obwohl man diese eigentlich nicht braucht. Viele Dekoartikel sind im Endeffekt nur Staubfänger. Hierfür habe ich mich durch den Blog von Fräulein Ordnung, Denise Colquhoun inspirieren lassen. Zwei ihrer insgesamt vier Bücher möchte ich heute vorstellen. Beide haben mir sehr unterschiedlich geholfen, mit meinem Müll zurechtzukommen.
Das erste Buch ist „Meines kleines Ordnungsbuch“. Hierbei dreht sich alles um das Aufräumen an sich. Der erste Start. In 30 kleinen Kapiteln gibt es Anweisungen, Aktivitäten für den jeweiligen Tag. De facto ist es ein einmonatiger Ratgeber für mehr Ordnung. Mit vielen schönen Grafiken.
Das Buch kann man getrost als einen Aktivitätensammler für mehr Ordnung benennen. In jedem Kapitel wird kurz ein Themenbereich aus der Wohnung angerissen und kurz beschrieben, worauf es da ankommt. Zusätzlich gibt es am Ende der Kapitel eine kleine Übung, die man machen kann aber nicht muss.
Es ist ein kleines und kompaktes Motivationsbuch. Denn das bringt es wirklich dem Leser herüber: den Start in ein ordentlicheres Leben. Mit vielen Tipps, Hinweisen und Anregungen. Wenn man sich aber mehr auf diesem Gebiet befassen will, sollte man doch zu anderen Büchern greifen. Es hilft für den Start zum Nachdenken und Beginnen. Kurz und knapp, und durch die Grafik ziemlich verspielt.
Viel erwachsener kommt dagegen „Besser aufräumen – Freier leben: Minimalismus für die Wohnung“ herüber. In den einzelnen Kapiteln, sortiert nach den Wohnbereichen, werden Dinge benannt, worauf man achten sollte, was man tun kann und zeigt Schwachstellen auf. Bei einigen Themenpunkten habe ich mich ziemlich ertappt gefühlt, da dass auch meine Schwachstellen in der Wohnung sind. Im Prinzip gleicht sich die Methodik mit dem ersten Buch. Doch hier wird mehr auf die einzelnen Punkte eingegangen. Im Endeffekt war dieses Buch hilfreicher als das kleine Ordnungsbuch. Denn hier konnte man gezielt nachdenken, verinnerlichen, was geändert werden kann. Wo ich meinen Blick in der Wohnung hinwerfen sollte.
Eine Kritik gibt es doch: die Bilder. Sie sind alle schön gestaltet und geben Inspiration für das eigene Zuhause. Leider werden im Text Tipps gegeben, die in den Bildern dann falsch umgesetzt wurden. Aber das ist schon die berühmte Suche nach dem Haar in der Suppe und trifft nur bei wenigen Bildern zu.
Zusammenfassend sind beide Bücher hilfreich. Das kleine Ordnungsbuch hilft für den Start in die Sauberkeit mit einigen Ausräumaktionen. Das Minimalismusbuch regt zum Nachdenken an und gibt viele Beispiele für Schwachstellen für Unordnung in der Wohnung. Und das kann Fräulein Ordnung sehr gut: realistisch und nicht überzogen werden die Hinweise dargestellt.
Mittlerweile wohne ich in einer eigenen Wohnung, fern von Mutti. Sie denkt immer noch, dass es unordentlich aussieht bei mir. Okay, manchmal schon. Aber kein Vergleich zu früher. Ich kenne ja nun meine Schwachstellen. Nur beräumen muss ich sie noch. Und in einer Sache kann ich leider Fräulein Ordnung nicht zustimmen: die Sache mit den Büchern im Regal. Der Sub und so. Ihr wisst schon. Minimalismus sieht da anders aus…
Denise Colquhoun – Mein kleines Ordnungsbuch – Steffen Verlag – 3 Sterne
Fräulein Ordnung – Besser aufräumen – Freier leben – Christian Verlag – 4 Sterne