Mary Basson - Die Malerin

Mary Basson – Die Malerin

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Roman mit viel Liebe zur Kunst

Das Buch: Hier dreht sich alles um das Leben von Gabriele Münter. 1902 entschließt sie sich, Malerin zu werden. Sie geht in die Lehre bei dem berühmten Maler Wassily Kandinsky in München. Und wird schnell seine Muse und Gefährtin. Doch Gabriele will mehr als nur Bilder malen. Sie möchte ihre Liebe heiraten. Der Maler zögert. Und dann kommen noch die zwei Weltkriege dazwischen. Werden diese beiden doch noch zusammenfinden?

Mary Basson - Die Malerin

Das Fazit: Eine große Romanze ist hier nicht zu erwarten. Wenn man sich in der Kunstszene auskennt, weiß wie die Liebe der beiden Maler enden wird. Denn diese Personen haben tatsächlich gelebt. Die Autorin schafft es, einen Roman um die Figur Gabriele Münter zu spinnen, ohne dabei zu viel in den Kitsch abzurutschen. Auch macht dieses Buch Lust, sich in der Kunst weiter zu belesen. Die Biographien zu einigen Personen, die in diesem Buch erwähnt werden, habe ich im Anschluss gegoogelt.

Das Buch dreht sich voll und ganz um die Malerin Gabriele Münter. Mit all ihrem Leid in einer Zeitspanne von einem halben Jahrhundert. Sie ist sehr emanzipiert und lebt ihr Leben. Nur mit der Liebe hat sie es nicht so einfach. Kandinsky scheut sich, sich offiziell mit ihr zu zeigen. So bleibt sie nur seine Gefährtin. Lange bleibt Gabriele nur für die Hoffnung auf die große Liebe zu Kandinsky am Leben. Ja fast schon naiv verhält sie sich ihm gegenüber. Sie weiß, welche Bedeutung die Malereien Kandinskys für die Kunst sein werden. Nie kommt sie ganz von ihm los. Viel Hoffnung, Verzweiflung, Neuanfang treiben Gabriele Münter voran.

Als alles ausweglos erscheint, hilft ihr nur noch die Malerei. Denn sie ist eine leidenschaftliche Malerin und steht Kandinsky in nichts nach. Mit eigenem Stil wurde auch sie berühmt in der Kunstszene. Und auch im Buch werden diese verschiedenen Stimmungen Gabrieles über ihren Drang zur Malerei abgebildet. Trotzdem bleibt sie damit immer am Rande der Gesellschaft. Außerhalb der Kunstszene wird sie nicht anerkannt. Denn eine unverheiratete Frau die malt – wo gibt es denn so etwas in der Zeit um 1910?

„Andere junge Frauen bewegten sich sicher und elegant und wurden zum gesellschaftlichen Mittelpunkt. Ella stolperte am Rand herum.“ Seite 57

Sprachlich ist das Buch leider einen Tick zu einfach gehalten. Viele kurze Sätze beschreiben die Lage. Es fühlte sich so an, dass dies bewusst geschah, um eine breitere Masse an Lesern anzusprechen. Denn ein Buch über eine Malerin könnte durchaus abschrecken.

Jedenfalls wurde „Die Malerin“ mit viel Herzblut geschrieben. Es scheint, als hätte die Autorin wirklich eine Liebe zu den Gemälden von Frau Münter entdeckt. Auch das Setting ist real, vieles (Personen, Orte, Häuser, Ereignisse) kann man einfach nachgoogeln.

Zusammenfassend ist es ein leichtes und lockeres Buch über eine Malerin, die sich am Anfang des Jahrhunderts in der Männerwelt durchsetzen konnte. So viel Emanzipation muss schon sein.


4 Sterne

atb Verlag – 425 Seiten (Taschenbuch) – 12,99€

ISBN 978-3-7466-3338-1

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