Leona im hilflosen Strudel ihrer Probleme
Das Buch: Leona is back!!! Sie hat einen neuen Fall. Ein Selbstmordattentäter sprengt sich vor dem schwedischen Regierungsgebäude in die Luft. Er überlebt schwer verletzt. Und möchte nur mit Leona sprechen. Denn er hat noch einen Back-Up Plan, falls der Anschlag daneben gehen würde. Und Leona muss diesen herausfinden, um schlimmeres zu verhindern. Aber eigentlich interessiert sie das nicht. Denn sie verfolgt ihre eigenen Pläne.
Das Fazit: Der zweite Teil der Leona Trilogie beginnt ein wenig nach all den Offenbarungen des ersten Teiles. Leona musste noch fernab vom Leser einiges Leid ertragen. Denn so sehr sie ihre eigenen Projekte vorantreibt, liebt sie ihre Kinder sehr. Das ist auch der wunde Punkt in ihrem Leben. Und das machte sie angreifbar, macht sie angreifbar und für den Leser sehr menschlich. Denn Leona ist nach wie vor nicht der Darling der Leserschaft. Aber das ist gut so. So mag man sie.
Doch Leonas Probleme bleiben. Allen voran die fortwährenden Geldprobleme. Hier wird sie permanent erpresst. Also was tun in der Geldnot? Ihr Plan an Geld zu kommen, ist raffiniert und ungewöhnlich. Da hat sich Frau Rogneby schon etwas einfallen lassen. Leider bleibt der Leser sehr lange im Dunklen, was denn nun das große Projekt sei. Und bis dahin ist dieses Buch doch eher eine Durststrecke. Das ist ein wenig Schade, aber Leona weiß, wie man Dinge vortäuschen und ablenken kann. Und Jenny Rogneby weiß, wie Kriminelle und Ermittler ticken. Und beides vereint sie wunderbar und außergewöhnlich.
Aber auch sie bleibt lange in Dunklem: und zwar im eigentlichen Fall des Buches: Denn eigentlich wollte sich ein Mann vor der schwedischen Regierung in die Luft sprengen. Das ging aber ein wenig daneben – und nun liegt der Mann gehbehindert im Krankenhaus. Und möchte seine Aussagen nur mit Leona teilen. Diese nimmt sich den Fall recht halbherzig an. Das ist doch ein wenig schade. Denn die Story bat genug Stoff. Und Leona erscheint hier durchweg abweisend und lustlos. Nicht als die supertolle Ermittlerin, wie sie in Buch Eins zelebriert wurde. Und so bleibt auch die Hauptstory des Buches lange im Nebel, ohne dass etwas Spannendes passiert.
Man merkt schon, dass die Autorin sehr viel vor hat mit der Leona Trilogie. Im ersten Band funktionierte das auch noch, da alles für den Leser neu war. Nun weiß man, wie Leona tickt und so braucht es etwas mehr um den Leser zu überraschen. Leider weiß Leona selbst nicht so genau, wohin sie will (außer dass sie viel Geld braucht). Und so haben wir den typischen zweiten Band einer Trilogie. Der Aufbau zum Finale. Nicht schlecht. Aber auch nichts Neues.
Trotzdem: lest den ersten Teil, lernt Leona lieben. Und freut euch einfach, mit ihr ihre Probleme zu erkunden. Denn darum geht es in der Trilogie: um die Protagonistin. Die Storys sind um Leona herumgeschrieben worden. Und wer weiß? Wahrscheinlich laufen doch alle Stränge im finalen Band 3 zusammen.
4 Sterne
Atrium Verlag – 459 Seiten (Taschenbuch) – 17,00€
ISBN 978-3-85535-628-7
Leona Trilogie:
Band 1: Leona – Die Würfel sind gefallen
Band 2: Leona – Der Zweck heiligt die Mittel
Band 3: Leona – Alles hat seinen Preis (VÖ: Oktober 2017))