Bittersüße Ironie
Das Buch: Ein Junge erzählt aus seiner Kindheit. Und da sind so einige sonderbare Ereignisse im alltäglichen Dorfleben vorgekommen: die erste große Verliebtheit, das erste Fahrrad, Klavierunterricht und so weiter. Und währenddessen läuft Herr Sommer mit seinem Spazierstock rastlos durch die Gegend…
Das Fazit: Ach der Herr Sommer! Jeder kennt ihn im Dorf. Und ehrlich, so eine Figur gibt es überall. Jeder kennt diese Person, aber eigentlich kennt keiner diese Person, da niemand mit ihr spricht. So ein Fall ist Herr Sommer. Und auch der Leser kommt dem Herrn Sommer nie ganz nah. Aber das muss er auch nicht. Denn auch so fühlt man die schwierige Lage des Herren. Irgendwas bewegt ihn so sehr, dass er immer nur laufen muss. Und das kennt man so sehr, dass man keinen Grund dafür zu wissen brauch.
Umrundet wird Herr Sommer von den Geschichten des Protagonisten (ohne Namen). Auch er hat ein schweres Leben. Und dieses erzählt er mit sehr viel bitterböser Ironie. Doch zu keiner Zeit beklagt er sich zu sehr. Er macht Hoffnung, dass auch mit einer schweren Jugend als „schwarzes Schaf“ ein gutes Leben auf einen wartet.
Süskind hat mit diesem Büchlein ein kurzweiliges Buch geschaffen, dass dem Leser gleichzeitig zum Lächeln und zum Nachdenken anregt. Empfehlung!
Diogenes – 10,00€ (TB) – 130 Seiten
ISBN 978-3257226645
5 Sterne