[REZI] J.J. Abrams, Doug Dorst – S. – Das Schiff des Theseus

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Diese Aufmachung!!!

Das Buch: S. wacht in irgendeiner Stadt auf, und weiß nicht wer er ist. Er torkelt durch die fremde Stadt, bis er letztendlich auf einem Schiff landet. Und dort geht seine wahnsinnige Odyssee weiter. Schweigen herrscht unter der Mannschaft an Bord, und wieder strandet er in einer Stadt, wo er wieder auf Sola trifft, die unbekannte Frau aus seinen Erinnerungen. Doch wer ist sie? Wo ist sie? Und wer ist er überhaupt? — Zeitgleich lesen abwechselnd in einer Universitätsbibliothek eine Studentin und ein Doktorand dieses Buch. Sie kennen sich nicht, schreiben aber fleißig Kommentare an den Rand. Und sie suchen nach der wahren Identität des Autors des Buches – V. M. Straka. Und das bringt beide in so einige Schwierigkeiten….

Fazit: Das Buch fällt schon alleine von der Aufmachung sehr auf. Das auf alt getrimmte Bibliotheksbuch zieht einen Buchliebhaber magisch an. Dazu noch farbige Kritzeleien am Seitenrand und Einleger wie Fotos, Postkarten, Briefe, Servietten – und fertig ist der Augenschmaus. Und leider muss man sagen, dass es dabei auch bleibt. Es ist etwas für das Auge – mehr nicht.

Dies ist besonders Schade, da dieses Buch augenscheinlich wirklich viel Potenzial beinhaltet. Aber das wurde nicht genutzt. Aber fangen wir mal mit den vielen Stories in diesem Buch der Reihe nach an (wie eine Leseempfehlung):

Das Schiff des Theseus: Als erstes sollte man das Buch einfach lesen. Ohne die bunten Seitenkommentare und Einleger zu beachten. Dahingehend bekommt man eine ordentliche, sehr mysteriöse Geschichte geliefert. Leider verzettelt sich das Ganze dann doch in zu vielen ungelösten Geheimnissen, was letztendlich nur noch abstrakt und verwirrend wirkt. Zusätzlich kann man noch die Bleistiftbemerkungen von Erik und die Fußnoten des ominösen Übersetzers mitlesen. Letztere hindern doch sehr am Lesefluss, da diese kaum etwas mit der Story zu tun haben – die Fußnoten entwickeln ein Eigenleben ohne roten Faden.

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Hat man dieses Buch einmal komplett durch, fängt man wieder von vorne an. Nun liest man die Kommentare, zuerst die Blauen, dann Orange/Grün, Lila/Rot und zuletzt Schwarz. Zusätzlich kann man in der ersten Runde noch die Einleger lesen. Klingt verwirrend? Ist es leider auch. Das ewige Suchen nach den passenden Farben nervt, Lesefluss ist nicht möglich. Ständig ist man blättern. Und schon geht es wieder von vorne los. Zusätzlich unterscheiden sich die schwarzen Kommentare kaum von den Blauen, was zusätzlich noch hinderlich ist. Die Story der beiden Protagonisten ist schnell erzählt: sie fühlen sich verfolgt. Und so erfährt man immer nur kurze Gesprächsfetzen zwischen den Beiden. Und ist sehr, sehr schade. Man muss sich sehr viel dazudenken und die Geschichten, die hier nicht erzählt werden, erscheinen weit interessanter, als das, was diese Gesprächsfetzen hergeben. Kaum wurde ein kleiner Spannungsbogen aufgebaut, verpufft dieser auch einfach so wieder. Man weiß nicht, wie diese Handlung ausging, da die beiden Protagonisten schon zum nächsten Thema abgeschweift sind.

Zusammenfassend wurde hier sehr viel Potenzial verschenkt. Idee sehr gut, Umsetzung unzureichend. Trotzdem wird dieses Buch sicherlich in vielen Bücherregalen wohnen, einfach wegen der Aufmachung. Und diese ist wunderschön (trotz des Preises).

Kiepenheuer&Witsch – 45,00€

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